Dirigent

Georg Sonnleitner

Georg Sonnleitner wurde in Wien geboren. Von frühester Kindheit an von Musik umgeben, erlernte er zunächst Violine, dann Klavier und später Horn.

Einen Grossteil seiner Jugend verbrachte er in der Schweiz, wo er auch sein Hornstudium am damaligen Konservatorium für Musik in Luzern bei Jakob Hefti mit Auszeichnung abschloss. Es folgten Studienjahre in Berlin an der Herbert von Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker sowie eine Ausbildung am charakteristischen Wiener Horn an der Hochschule für Musik und darstellenden
Kunst in Wien.

Seit rund 20 Jahren ist Georg Sonnleitner Hornist im traditionsreichen Orchester der Wiener Symphoniker. Fast ebenso lange währt seine Tätigkeit im von Nikolaus Harnoncourt gegründeten und bis zu dessen Tod geleiteten “Concentus Musicus Wien” auf historischen Instrumenten und in Sir András Schiffs Kammerorchester “Cappella Andrea Barca”. Seine lange Zugehörigkeit in diesen drei so unterschiedlichen Klangkörpern sowie seine langjährigen Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt und András Schiff haben wichtigen und starken Einfluss auf sein Musizieren ausgeübt.

Georg Sonnleitner gehört zu jenen Dirigenten, welche über den Weg des Orchestermusikers zum Dirigieren fanden. Seine jahrzehntelange Erfahrung und Praxis aus der Perspektive des ausübenden Musikers ermöglichen ihm einen anderen Zugang an die Herausforderungen als dirigierenden Interpreten am Pult. Viele hunderte Male spielte er die klassisch-romantische Orchesterliteratur unter der Stabführung bedeutender Dirigenten, erlebte deren Arbeitsweise und durfte so die verschiedensten Auffassungen und Ansichten erleben und genoss ganz nebenbei in den Proben und Konzerten auch noch die vielfältigsten “Dirigiermeisterkurse”.

Der Wunsch, diese unzähligen Erfahrungen und seine Erkenntnisse in einer eigenen Interpretation zu bündeln und zu verschmelzen, mündete schliesslich in einer Dirigierausbildung an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Prof. Yuji Yuasa.

Die österreichische Herkunft und lange berufliche Tätigkeit in einem der grossen, romantischen Wiener Traditionsorchester werden stets in seinem musikalischen Empfinden, seiner Klangvorstellung und seinen Interpretationen deutlich zu erkennen sein. Ebenso stark ist jedoch sein Bemühen um das sprechende, artikulierende Element in der Musik, welches der “Textverständlichkeit” eines Werkes zu Gute kommt und das auf seiner Beschäftigung mit der historischen Aufführungspraxis basiert. Bei seiner Arbeit am Pult und im Umgang mit den Musikerinnen und Musikern im Orchester kann Georg Sonnleiter auf einen überaus reichen Erfahrungsschatz als Orchestermusiker und Kammermusiker zurückgreifen.